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Losung

Losung für Freitag, 19. April 2024
Noah tat alles, was ihm Gott gebot.
1.Mose 6,22

Jesus spricht:  Wer diese meine Rede hört und tut sie, der gleicht einem klugen Mann, der sein Haus auf Fels baute.
Matthäus 7,24

© Evangelische Brüder-Unität

Gott spricht: Für euch aber, die ihr meinen Namen fürchtet, wird die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen, und ihre Flügel bringen Heilung. (Maleachi 3,20) (Monatsspruch Dezember 2005)

Liebe Gemeinde,
„Der Ehrliche ist immer der Dumme.“ „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.“ Solche und ähnliche Sprüche beschreiben unsere Wirklichkeit. Jeder will ein Stück vom Lebenskuchen, ein möglichst großes. Da muss man zugreifen und kann nicht abwarten, ob es einem vielleicht zugeteilt wird. Nichts wird einem geschenkt, alles hat seinen Preis. Jeder muss zusehen, wo er bleibt, für sich selbst sorgen, lieber Hammer als Amboss sein. Rücksichtnahme auf andere bremst nur das Vorwärtskommen. Es lohnt nicht, es mit Gottes Lebensregeln allzu genau zu nehmen. Am Schluss dankt es einem niemand. Das war schon immer so, auch bei Jesus.
Gibt es denn gar keine Gerechtigkeit? Doch, sagen manche Frommen, wir vertrauen darauf, dass Gott allen Menschen zu ihrem Recht verhilft und für Gerechtigkeit sorgt - spätestens nach ihrem Tod. Abgerechnet wird zum Schluss. Wartet's nur ab.
Nein, sagt Jesus, wartet's nicht ab. Und er setzt seine Sicht entgegen: Gott als Erfinder und Quelle des Lebens hält alles für euch bereit. Ihr bekommt nicht nur, was euch zusteht. Sondern alles, was er zu bieten hat, die Fülle des Lebens, gehört euch. Das verspreche ich euch als sein Sohn. Freut euch darauf, dass da wirklich niemand zu kurz und jeder zu seinem Recht kommen wird, dass dort nicht der Mangel verwaltet, sondern aus dem Vollen geschöpft und der Überfluss verteilt wird.
Probiert es doch schon jetzt aus, wie es dann sein wird. Wartet nicht ab. Lebt nach den Regeln, die dann gelten werden. Ihr werdet überrascht sein, was daraus entstehen kann. Seht euch das winzige Senfkorn an und vergleicht es mit der großen Pflanze, die daraus wächst. So geht es, wenn ihr schon jetzt so lebt, wie ihr unter Got-tes Regierung und in seiner Gerechtigkeit leben werdet.
Es werden jetzt vielleicht nur kleine Veränderungen sein. Aber die sind wichtig. Wenn ihr der Bettlerin nicht nur ein paar Münzen hinwerft, sondern ihr in die Augen seht, wenn ihr mit dem Obdachlosen ein paar freundliche Worte wechselt, wenn ihr im Streit euch nicht verbissen verteidigt, sondern Schuld zugebt, wenn es euch nicht mehr gleichgültig ist, woher eure Fußbälle kommen und wo der Kaffee angebaut wird, den ihr trinkt, dann strahlt etwas von Gottes Freundlich-keit auf. Es ist wie ein Licht am Rande eines dunklen Waldes: Der Wald bleibt zwar finster, aber die, die darin umherirren, können sich plötzlich orientieren.
Deshalb lohnt sich ein Leben nach den Spielregeln von Gottes neuer Welt. Davon hat Jesus in seinen Gleichnissen und Predigten erzählt. Und er hat sie uns selbst vorgelebt. So ist er für uns zur Sonne der Gerechtigkeit geworden.
Wir feiern seine Geburt in der dun-kelsten Jahreszeit. Die Dunkelheit als Symbol der Ungerechtigkeit, unter der wir leiden, wird durchbrochen von der Sonne der Gerechtigkeit. Sie scheint wie aus einer anderen Welt und erhellt und erwärmt unseren Alltag. Das Leben kommt wieder neu in Gang. So ahnen wir etwas von der Welt nach Gottes Geschmack, die uns blüht und zu der uns Jesus Zutritt verschafft.
So lesen wir es beim Propheten Maleachi, im Alten Testament:
Gott spricht: Für euch aber, die ihr meinen Namen fürchtet, wird die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen, und ihre Flügel bringen Heilung.

Möge Ihnen und Euch die Sonne der Gerechtigkeit an diesem Weihnachts-fest aufgehen und ins Jahr 2006 strah-len,
 

Ihr/Euer  Pfarrer G. Hussong