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Losung

Losung für Freitag, 29. März 2024
Jakob nannte die Stätte, da Gott mit ihm geredet hatte, Bethel, - Haus Gottes.
1.Mose 35,15

Als der Hauptmann und die mit ihm Jesus bewachten das Erdbeben sahen und was da geschah, erschraken sie sehr und sprachen: Wahrlich, dieser ist Gottes Sohn gewesen!
Matthäus 27,54

© Evangelische Brüder-Unität

Geh aus mein Herz

Geh aus mein Herz und suche Freud, in dieser lieben Sommerzeit, an deines Gottes Gaben

Liebe Gemeinde,
Sommerzeit – Reisezeit:
Andere Länder und Landschaften entdecken, einmal einfach ins Blaue hineinleben, die Seele baumeln lassen, Ruhe tanken, Sonne und Wärme, mich inspirieren lassen von fremden Kulturen, anderen Menschen… Es ist reizvoll für mich, aus zu gehen, hinauszugehen in die Welt. Es macht mir Freude zu reisen und ich erlebe es als große Bereicherung, dabei so manches Neue zu entdecken.
„Geh´ aus, mein Herz!“ heißt es im Lied. Kann denn mein Herz alleine ausgehen, ohne mich? Sicher nicht, das Herz steht hier für meine ganze Person. Aber vielleicht muss ich auch gar nicht so weit reisen, damit mein Herz ausgehen kann, um Freude zu suchen.
Und manchmal reise ich auch sehr weit, ohne dass mein Herz sich dabei wirklich freut.
Als Paul Gerhardt das Lied dichtete, hatte kaum jemand die Möglichkeit zu reisen. Der Dichter schickt das Herz aus, Freude zu finden an Dingen ganz in der Nähe: an den Blumen, den Vögeln, den Bienen und Bäumen, an der Schönheit der Natur von Gottes Garten um uns herum. Von der Freude darüber sprudelt sein

Herz über.
Ich entdecke dabei: Mein Herz kann auch ausgehen, ohne weit zu reisen, und Freude kann es in vielem finden, nicht nur in der Natur, von der Paul Gerhardt singt, auch in der Begegnung mit anderen Menschen, in Musik und Kunst, in einem schönen Buch und sogar in einem köstlichen Essen. Mein Herz geht aus, wenn es sich öffnet für die Schönheit all dieser Dinge. Menschen, Bücher, Musik und Kunst, sie eröffnen mir andere Länder und Kulturen. Eigentlich ist jeder Mensch wie ein anderes Land, das ich kennenlernen und entdecken kann, wenn ich offen bin und vorurteilsfrei. Da kann mir vieles begegnen, das neu ist für mich, davon kann ich mich inspirieren und bereichern lassen. Es kann mir aber auch manches begegnen, das mir vertraut ist, weil ich es von mir selbst kenne, und dann freue ich mich über die Vertrautheit.
An manchen Tagen kann ich mich für vieles öffnen und mich darüber freuen, an anderen Tagen kann es dagegen passieren, dass mein Herz verschlossen bleibt. Dann brauche ich den Anstoß: „Geh‘ aus, mein Herz, und suche Freud…“.
Sommerzeit – Reisezeit:
Im Sommer fühlt sich das Herz oft freier und leichter, die blühende und grünende Natur und die Sonne helfen uns dabei. Das können wir nutzen, aus uns herauszugehen,

auf andere zu, einander und der Schönheit der Dinge zu begegnen und so manches fremde Land zu entdecken.
Weit zu reisen brauchen wir dazu nicht, sondern nur das Herz zu öffnen, um die Freude herein-zulassen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen freudvollen Sommer!  

 

Pfarrerin Annette Leppla